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Zahnärztin reist für Hilfseinsatz nach Peru

Dreiwöchige freiwillige Arbeit von Dr. Renata Messner

Zahnärztin reist für Hilfseinsatz nach Peru Nach anfänglicher Angst vertrauen die peruanischen Kindern Dr. Renata Messner. „Auch eine Umarmung wirkt manchmal Wunder“, sagt Zahnärtin Dr. Renata Messner. Prophylaxe ist wichtig. Deshalb lernten die Kinder, wie sie ihre Zähne putzen mü

Es ist schon fast 30 Jahre her, da reiste die damals 24-jährige Studentin Renata Messner für ihre Famulatur auf die Fidschi Inseln. Es war ihr erster Einsatz, um in einem so weit entfernten Land Bedürftigen zu helfen. „Damals habe ich in drei Monaten knapp 300 Zähne extrahiert und viele Erfahrungen gesammelt“, erinnert sich die Zahnärztin, die heute eine Praxis in der nordrhein-westfälischen Stadt Mühlheim an der Ruhr betreibt.

Jetzt flog Dr. Renata Messa für den Verein „Zahnärzte helfen“ wieder mehr als Zehntausend Kilometer, um diesmal in Südamerika, genauer in Peru, für drei Wochen freiwillig ihre zahnärztliche Hilfe anzubieten. „Nach 25 Jahren Berufs- und Lebenserfahrung dachte ich an mein früheres Ziel, anderen Menschen etwas davon zu geben. Ich wollte aber auch von ihnen was mit nach Europa zurücknehmen“, erklärt die Zahnärztin ihre Intention. Auf ihre Reise nach Südamerika begleiteten sie ihr Lebensgefährte und ihr 14-jähriger Sohn.

 

Sprachbarrieren überwinden

Zuerst ging es für die Familie nach Urubamba, ein Ort, der von Touristen meist nur auf dem Weg zu den Ruinen Machu Picchu durchreist wird. In Urubamba übernahm dann der Partner-Verein „Corazones para Peru – Herzen für eine neue Welt“ die weitere Organisation des Hilfseinsatzes. Für Dr. Messner standen zwei Einsatzorte auf dem Programm: zum einen ein Kinderdorf in Munaycha, zum anderen im Ort Hoilloc. Hierher reisten auch die Menschen aus den angrenzenden Bergdörfern an. Um sich mit ihnen verständigen zu können, benötigte die Zahnärztin allerdings Hilfe. Denn die Bewohner aus den abgelegenen Regionen sprechen Quechua. „Ich konnte mich mit ihnen leider nicht direkt unterhalten, die peruanische Zahnärztin Brikz, die für die Hilfsorganisation an Ort und Stelle arbeitet, hat freundlicherweise alles übersetzt. Sie wurde in Peru ausgebildet und kann trotz ihres jungen Alters und wenig  Berufserfahrungen perfekt Zähne extrahieren“, erklärt Renata Messner.

 

Zum Zahnarzt, wenn es fast zu spät ist

Und das war auch notwendig, denn Vorsorgeuntersuchungen kennen die Einheimischen dort nicht. „Die meisten von ihnen gehen erst dann zum Zahnarzt, wenn eine Extraktion ansteht und alles andere nicht mehr machbar ist“, so die Zahnärztin. Für die zahnärztliche Behandlung und Versorgung ohne Extraktion erhielt Renata Messner Spenden von Dentalmaterial-Herstellern: „Dafür bin ich sehr dankbar. Die Kinder werden von der Organisation zwar bestens versorgt, dennoch litten viele von ihnen unter Zahnfleischentzündungen. Bei ihnen war meine Hauptaufgabe Zahnstein zu entfernen.“ Außerdem habe sie versucht, gerade bei den älteren Kindern, die Aufmerksamkeit auf ihre Ernährungsgewohnheiten zu lenken und bat sie, öfter Obst und Gemüse zu essen.

 

Erfahrungen fürs Leben

Bei den kleineren Patienten hingegen, gestaltete sich die zahnärztliche Behandlung meist etwas schwieriger. „Sie freuen sich weniger auf die gute zahnärztliche Behandlung, die sie in dem Kinderdorf genießen, sondern auf die Aufmerksamkeit und Zeit, die man mit ihnen verbringt. Auch eine Umarmung wirkt manchmal Wunder. Die Kinder waren so unglaublich dankbar und haben meine Nähe gesucht. Das werde ich nie vergessen“, sagt die Zahnärztin rückblickend und erklärt weiter: „Meine Familie und ich haben die Zeit in Peru sehr genossen und uns immer wieder darüber gewundert, wieviel man anderen in so kurzer Zeit geben kann. Es kommt nicht immer darauf an, was man beruflich macht, denn jeder kann helfen und jeder wird gebraucht.“ Sobald es geht, möchte sie wieder einen Freiwilligendienst in Südamerika leisten.