VOCO Dental Aid

Dentists and friends: Zahnärztlicher Einsatz in Bolivien

Hilfsprojekt auf der Isla del Sol

Die deutsche Organisation Dentists and Friends ist seit vielen Jahren in Bolivie Bolivien zählt nach wie vor zu den ärmsten Ländern Südamerikas. Auf der Isla del Zahnarztbesuche sind für viele Familien kaum möglich. Fehlende Pflege und zucker Um dem entgegenzuwirken hörten die Kinder zuerst einiges über die richtige Zahnp … und durften das Gelernte dann gleich ausprobieren. Jedes Kind wurde mit den no Tierischer Besuch im Wartezimmer: Das Team von Dentists and Friends lernte nicht Erfolgreicher Einsatz in Bolivien: Das Team von Dentists and Friends um Koordina

Bolivien stellt für viele Touristen, die Südamerika kennen lernen und erleben möchten, ein attraktives Reiseziel dar. Der Binnenstaat im Herzen Südamerikas bietet eine reizvolle Natur und durch seine enormen Höhenunterschiede eine vielseitige Landschaft und ein abwechslungsreiches Klima. Jedoch erschweren viele Aspekte eine Reise nach Bolivien, dazu zählen u.a. die schlechte Infrastruktur sowie hohe Kriminalitätsraten in dem Land, das in vielen Teilen von Armut geprägt ist. Für die Menschen gibt es häufig nur eine äußerst bescheidene medizinische Versorgung.

Noch dramatischer ist es in den entlegenen Ecken des Landes wie z. B. auf La Isla del Sol, der Sonneninsel im Titicacasee, die zu den beliebtesten Destinationen im Land gehört. Auf der kaum vorstellbaren Höhe von bis zu 4.000 Metern leben etwa 3.000 Menschen. Trotz der vergleichsweise hohen Einwohnerzahl existierte dort bis 2013 keine zahnmedizinische und kaum medizinische Versorgung. Ein Besuch beim Zahnarzt ist für viele daher mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die Reise zum Festland einen großen Zeitaufwand und hohe Kosten mit sich bringt.

 

Unterstützung durch „Dentists and friends“

Bei solchen Bedingungen ist die Unterstützung von internationalen Hilfsorganisationen wichtig, um wenigstens einige Einheimische mit grundlegenden Informationen zur Mundhygiene und Kariesvorbeugung auszurüsten und um zahnärztliche Behandlungen durchzuführen. Die deutsche Hilfsorganisation „Dentists and friends“ bietet weltweit bedürftigen Menschen in den unentwickelten Gebieten medizinische Hilfe an. Dies erfolgt in Zusammenarbeit sowohl mit den Organisationen und Regierungen vor Ort als auch mit Dental-Unternehmen wie VOCO, die die Einsatzteams mit Dentalmaterialien versorgen. Auch für das Hilfsprojekt auf der Isla del Sol hatte VOCO wieder Materialien bereitgestellt, um zu einem erfolgreichen Einsatz beizutragen.

 

Österreichischer Zahnarzt im Einsatz

Zum Einsatz-Team gehörte bei diesem Projekt u.a. der junge Zahnarzt Dr. Tobias Pichler aus Linz (Österreich). Er verbrachte zwei Monaten auf der Isla del Sol, wo er zusammen mit der Projekt-Koordinatorin Dr. Annette Schoof-Hosemann sowie weiteren Kolleginnen und Kollegen zahlreiche Erwachsene, aber auch viele Kinder behandelte.

Die niedrige Lebensqualität der bolivianischen Bevölkerung erschütterte den Zahnarzt: „Armut und Aussichtlosigkeit konnte man auf den Straßen und in den Gesichtern der Menschen sehen. Hagere Lebensumstände, fragliche Hygiene und dritte Welt-Komfort erwarteten uns. Die Bewohner, meist Hirten, beäugten uns meist etwas skeptisch, waren dennoch freundlich und manchmal auch interessiert an unserer „Idee von Mundgesundheit.“

Das erste Ziel des Projektes war die Aufklärung der Schüler auf der Isla del Sol über wichtige Aspekte der Zahnhygiene. Obwohl die Mitarbeiter der Hilfsorganisation die Schulen seit mehreren Jahren besuchten, gab es immer noch zahlreiche Kinder, die „offensichtlich zum ersten Mal so eine ,Bürste für die Zähne‘ erblickten und weder mit deren Handhabung noch den kreisenden Bewegungen vertraut waren“, so Dr. Pichler. Das Team übte gemeinsam mit den Kindern das Zähneputzen und nahm zahlreiche Fluoridierungen vor. Neben dem mangelnden Bewusstsein für Zahnpflege stellt die ungesunde Ernährung in den Schulen ein weiteres Problem dar. Es sei traurig anzusehen gewesen wie „die frisch geputzten, fluoridierten Zähne der Kinder mit Kakao und süßem Popcorn bedient wurden“, so Dr. Pichler.

Der zweite Einsatzort befand sich in „consultorio“, der Arztpraxis, die dank der Spenden sehr gut mit Material ausgestattet war. In vielen Fällen blieb leider die Extraktion die einzig mögliche Therapie. Allerdings konnten auch manche noch zu erhaltenden Zähne mit Füllungen versorgt werden.

 

Projektbilanz

Die zwei Zahnmedizin-Teams (Dr. Tobias Pichler, Dr. Annette Schoof-Hosemann und die Zahnmedizinstudentinnen Tanas Mastani und Diva Nang aus Bonn sowie Zahnärztin Carina Baumgart und die Studenten Lena Spangler und Leonard Heym) haben während ihres Aufenthaltes insgesamt fast 150 Patienten behandelt. Außerdem wurden mehr als 400 Kinder mit Zahnbürsten und Zahnpasten ausgestattet sowie deren Zähne fluoridiert. Das Mitwirken an dem Projekt hat ihnen wertvolle Erfahrungen und persönliche Begegnungen ermöglicht. Die Dankbarkeit der Patienten sowie die Neugier der Kinder hinterließen einen starken Eindruck auf das gesamte Team. Für Dr. Tobias Pichler steht bereits fest, dass dieses Projekt für ihn mit Sicherheit nicht das letzte gewesen ist, da „es noch unzählbar viele hilfsbedürftige Orte und Menschen auf der Erde gibt“.

 

Quelle: Dr. Tobias Pichler, Dr. Annette Schoof-Hosemann / Dentists and Friends